Dienstag, 26. April 2011

Hummeldumm, das Roman, ne






Klappentext:
9 Trottel mit albernen Sonnenhüten.
271 gar nicht mal so wild Tiere.
3877 Kilometer Schotterpiste im Minibus.
Und weit und breit kein Handynetz.


"Ich drückte meine Nase ans Busfenster und blickte hinaus ins weite Land. Die Namibier winkten uns und lachten. Klar lachten sie, sie waren ja frei. Wir nicht. Wir waren die in Blech gepackte Rache für die deutsche Kolonialzeit."

Nein, ich hab kein reines Bücherblog - aber im Moment bin ich so viel am Lesen und immer so tolle Bücher, da muss ich einfach a bissl drüber schreiben.

Hummeldumm ist mir ja schon öfter aufgefallen, nicht nur der Name, auch das Cover stechen aus der Masse hervor. Letztens hab ichs dann bei einem großen Büchereinkauf in der Buchhandlung meines Vertrauens mitgenommen. Ich brauchte ein paar lustige Bücher für meinen Paps, der Aufgrund einer Bandscheiben OP seit Wochen im Krankenstand war, und dringend eine Aufheiterung notwendig hatte. Tja... da er immer noch am ersten Buch "Mieses Karma" liest - und das seit nun 2 Monaten - hab ich mir mal Hummeldumm geschnappt. (drum wird Mieses Karma noch lange bei mir in der Warteschleife sein...)

Hauptfigur Matze ist mit seiner Freundin Sina auf einer Gruppenreise in Namibia. Was richtig spannendes erleben sie dort nicht, aber Matze, der vergessen hatte die wichtige Reservierungsgebühr für die neugekaufte Wohnung zu überweisen, hat ganz schönen Stress. Wie kommt man bitte im Nirgendwo an Internet, Handynetz oder überhaupt ein Telefon - so gut wie gar nicht. Aber gestehen will der Matze nicht, wie so viele Männer, deshalb wird er schon beim Start der Reise zu einen der Sonderlinge mit denen er die nächsten 2 Wochen verbringen muss. Der alte Seppelpeter mit seiner Videokamera, der schmierige Breitling und seine dumme Tussi Brenda, der Muskelprotz aber Langeweiler Kevin Schnabel, das schrullige und unlustige Wiener-Ehepaar Gruber, die tollpatschige Trixi aus der Schweiz und natürlich der Tourguide, ein waschechter Namibier... Bahee, ne. (Achtung Insider *g*)

Selten hab ich bei einem Buch so laut lachen müssen - was vor allem an den genial beschriebenen Dialogen lag. Ja, die Geschichte ist schon ein wenig vorhersehbar und es geht die ganze Zeit rein in den Bus, raus aus den Bus - aber das ist bei so einer Reise mal so. Besonders der Dialekt von Bahee wurde super getroffen, nur komisch, dass ich da eher Jorge von Germany's Next Topmodel vor mir sehe als einen Schwarzen.

Matze will Sina einfach nicht gestehen, dass er vergessen hat die Gebühr zu Überweisen, deshalb kommt es zu vielen Missverständnissen und Streiterein um Adapter und Handys (bei seinem ist natürlich der Akku leer). Die Reise selbst ist eigentlich gemütlich, die Vorkommnisse in der Gruppe dafür um so turbulenter.

"Unter den skeptischen Augen der frisch formierten Reisetruppe stapelte Bahee Taschen und Rucksäcke in den Kofferraum. Teilzeitrassist Max Breitling stand mit qualmender Kippe direkt daneben und beaufsichtigte das Ganze. "Sag mal, Chef, wie soll ich denn die Löwen sehen, wenn du die komplette Rückscheibe zustapelst!"
"Wenn da hinten ein Tier rumhupft, dann habt ihr doch vorne schon gesehen!" Augenzwinkernd packte Bahee meinen rosa Rucksack ganz obendrauf.
"Ich mach den mal an die Scheibe, ne, dann werde wir besser gesehen!" grinste er.
"Danke, sehr nett." (Kapitel 3)

Die Charaktere wirken so echt, so klischeehaft, aber so nachvollziehbar, man sieht sie direkt vor Augen und sie kommen einem teilweise sehr bekannt vor.

Interessant finde ich die mittelmäßige Bewertung bei Amazon - 3,5 Sterne von 5. Es scheint mal wieder ein Buch zu sein, das man liebt oder hasst. Ich fands vor allem lustig und unterhaltsam. Und trotz der skurilen und nervenaufreibenden Ereignisse, bekommt man doch Lust aufs Reisen, ne ;-)

2 Kommentare:

  1. Liebe Melanie, was für einen wunderschönen neue Header Du hast!
    Das Buch hört sich toll an!
    Viele liebe Grüße,
    Yvonne

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